Österreichs eigenwilliger Charme

Das originelle „Austro-Kino“ und seine ganz besonderen Erzählweisen

Schon 1910 entstand die „Erste Österreichische Kinofilmindustrie“, gegründet vom Fotografen A. Kolm. Seitdem entstanden österreichische Spiel-, Dokumentarfilme und Wochenschau-Filme, legendäre Regisseure wie Billy Wilder, Fred Zinnemann, Josef von Sternberg, Erich von Stroheim, Otto Preminger, Peter Lorre und Fritz Lang begannen ihre Karrieren, bis sie wie so viele mit Beginn des Nazi-Regimes ihre Heimat verlassen mussten. Mit dem Anschluss 1938 entstand die „Wien-Film“ als Unterhaltungs- und Propagandamaschine, nach Kriegsende blieb ein unverbindliches, gefühlig-kitschiges Kino voller Heimatfilme und Komödien. Erst Filmemacher*innen wie Peter Kubelka, Kurt Kren und, Valie Export sorgten für neuen Wind, und doch dauerte es noch lange, bis ein neues, markantes österreichisches Kino entstand. Für eine neue Generation des Filmemachens stehen u.a. Barbara Albert, Michael Haneke, Michael Glawogger, Götz Spielmann und Ulrich Seidl. Wenn diese höchst individuellen Regisseure*innen etwas miteinander verbindet, dann ihre Neigung zu einem „rücksichtslosen“, skurrilen, schamlosen und oft auch verstörenden Erzählen. Ihre Lust am Hintergründigen pendelt zwischen morbidem Charme und skurrilem Humor, wozu Ulrich Seidl sagt: „Wir lassen es zu, schonungslos mit uns selbst umzugehen.“ (Foto: "Wilde Maus" von und mit Josef Hader)
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