DEFA: “Das mit den Männern und den Frau’n...”

Männerbilder & Frauenbilder in DEFA-Filmen

“Das mit den Männern und den Frau’n”: So hieß 1988 eine Langspielplatte der singenden Schauspielerin Eva-Maria Hagen, auf der auch Wolf Biermann und ihre Tochter Nina Hagen zu hören waren. Vielfältig sang sie über Variationen der Liebe und vor allem über das, was sich im Spiel der Geschlechter ereignet und dramatisch geändert hat. Auch in etlichen DEFA-Spielfilmen ging es mitunter vergleichsweise offen, unverkrampft und realitätsnah um das Verhältnis der Geschlechter im sozialistischen und im privaten Alltag, um das Zusammenleben von Mann und Frau in Kooperation wie auch in Spannungen. Der Kinderfilm "Alfons Zitterbacke" beschreibt die Arbeitsteilung bei Familie Zitterbacke, die auch heute noch modern erscheint: Ganz selbstverständlich wird die Hausarbeit geteilt. In "Das Schulgespenst" ist die Gleichberechtigung ähnlich selbstverständlich. Das brave Mädchen im Plisseerock ist hier gerade nicht der Normalfall, und das Mädchen Carola Huflattich zieht sich ganz ohne männlichen Retter an den eigenen Haaren aus dem Schlamassel. Rolf Losanskys Kinderfilm ist ein Lob des Eigensinns und kommt ohne Geschlechterklischees aus. "Spur der Steine" wiederum präsentiert Manfred Krug als breitbeinigen Balla mit breitkrempigem Hut und zugleich als quintessenziellen Macho-Typ, während Gitta Nickel in "Sie" differenziert Probleme der Gleichberechtigung der Frau beschreibt. (Foto: "Sie")
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