Der beliebte Kinder-Reporter im ZEIT-Interview: "Eine große Chance, wenn man an unsere Zukunft als Gesellschaft denkt"
Checker Tobi heißt in Wahrheit Tobias „Tobi“ Krell und ist seit vielen Jahren im Kindermedienbereich als Fernsehmoderator, -reporter und -redakteur tätig. 2021 übernahm er die Programmleitung der Kinderfilm-Sektion beim Filmfest München.
In einem lesenswerten Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT (Nr. 30/2024, vom 10. Juli 2024) spricht Tobias Krell über seine Erfahrungen und Eindrücke mit seiner Arbeit für Kinder. Hier kleine Auszüge aus dem Gespräch:
Wie erklärt man Kindern die Welt, wenn man sie selbst nicht mehr versteht? Warum ist Ihnen so wichtig, Kindern die Politik zu erklären?
Tobias Krell: Ich bin selbst ein politischer Mensch, ich habe das auch mal studiert, also Soziologie und Politikwissenschaft. Und ich bin einfach neugierig auf die Welt, klar, sonst würde ich nicht seit elf Jahren Kinderwissensfernsehen machen. Ich werde oft gefragt: Kann man Kindern wirklich alles erklären? Es gibt bestimmt Grenzen, aber ich habe das Gefühl, Kinder wollen alles verstehen. Wenn man Kinder ernst nimmt, kann man mit ihnen über fast alles sprechen. Wir sind als Redaktion auch alle sehr politisch. Wir verfolgen natürlich keine Agenda. Aber die Kinder sollen unbedingt verstehen, was da draußen passiert.
***
Die viel zitierte Spaltung der Gesellschaft gibt es offenbar in der Kinderwelt nicht.
Tobias Krell: In meiner Wahrnehmung ist das tatsächlich so. Eine große Chance, wenn man an unsere Zukunft als Gesellschaft denkt. Und umso wichtiger, dass wir auch politische Themen erklären, weil wir damit in der Breite junge Menschen erreichen. Spannend ist auch, dass ich oft von Jugendlichen angesprochen werde. Die sind nicht so, dass sie sagen, okay, das hab ich als Kind gemocht, jetzt finde ich es peinlich. Sondern die meisten sind total respektvoll, die sagen, ey, du warst meine Kindheit, lass mal Selfie machen. Spricht ja dafür, dass unsere Arbeit verfängt.
***
Sollte man seine Kinder denn Nachrichtensendungen gucken und hören lassen oder lieber schnell umschalten?
Tobias Krell: Ich habe selbst keine Kinder bisher. Aber ich glaube, wichtig ist, dass man die Kinder nicht allein lässt mit den Informationen. Wir in der Sendung tun das ja eben nicht. Wir sagen nicht gegen Ende der Sendung, ach, übrigens, Holocaust, Millionen Tote. Wenn wir danach unser eigenes Erschrecken thematisieren und ich mit der Stimmung noch mal in eine andere Richtung gehe, dann kann man den Kindern auch schwere Dinge zumuten, davon bin ich überzeugt. Man muss das begleiten, und zu Hause sollte es idealerweise auch so sein. Wenn man zusammen Nachrichten guckt und sich danach Zeit nimmt, darüber zu sprechen, kann das sehr wertvoll sein. Ich glaube nur, dass das in viel zu wenigen Elternhäusern passiert.
Checker Tobi heißt in Wahrheit Tobias „Tobi“ Krell und ist seit vielen Jahren im Kindermedienbereich als Fernsehmoderator, -reporter und -redakteur tätig. 2021 übernahm er die Programmleitung der Kinderfilm-Sektion beim Filmfest München.
In einem lesenswerten Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT (Nr. 30/2024, vom 10. Juli 2024) spricht Tobias Krell über seine Erfahrungen und Eindrücke mit seiner Arbeit für Kinder. Hier kleine Auszüge aus dem Gespräch:
Wie erklärt man Kindern die Welt, wenn man sie selbst nicht mehr versteht? Warum ist Ihnen so wichtig, Kindern die Politik zu erklären?
Tobias Krell: Ich bin selbst ein politischer Mensch, ich habe das auch mal studiert, also Soziologie und Politikwissenschaft. Und ich bin einfach neugierig auf die Welt, klar, sonst würde ich nicht seit elf Jahren Kinderwissensfernsehen machen. Ich werde oft gefragt: Kann man Kindern wirklich alles erklären? Es gibt bestimmt Grenzen, aber ich habe das Gefühl, Kinder wollen alles verstehen. Wenn man Kinder ernst nimmt, kann man mit ihnen über fast alles sprechen. Wir sind als Redaktion auch alle sehr politisch. Wir verfolgen natürlich keine Agenda. Aber die Kinder sollen unbedingt verstehen, was da draußen passiert.
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Die viel zitierte Spaltung der Gesellschaft gibt es offenbar in der Kinderwelt nicht.
Tobias Krell: In meiner Wahrnehmung ist das tatsächlich so. Eine große Chance, wenn man an unsere Zukunft als Gesellschaft denkt. Und umso wichtiger, dass wir auch politische Themen erklären, weil wir damit in der Breite junge Menschen erreichen. Spannend ist auch, dass ich oft von Jugendlichen angesprochen werde. Die sind nicht so, dass sie sagen, okay, das hab ich als Kind gemocht, jetzt finde ich es peinlich. Sondern die meisten sind total respektvoll, die sagen, ey, du warst meine Kindheit, lass mal Selfie machen. Spricht ja dafür, dass unsere Arbeit verfängt.
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Sollte man seine Kinder denn Nachrichtensendungen gucken und hören lassen oder lieber schnell umschalten?
Tobias Krell: Ich habe selbst keine Kinder bisher. Aber ich glaube, wichtig ist, dass man die Kinder nicht allein lässt mit den Informationen. Wir in der Sendung tun das ja eben nicht. Wir sagen nicht gegen Ende der Sendung, ach, übrigens, Holocaust, Millionen Tote. Wenn wir danach unser eigenes Erschrecken thematisieren und ich mit der Stimmung noch mal in eine andere Richtung gehe, dann kann man den Kindern auch schwere Dinge zumuten, davon bin ich überzeugt. Man muss das begleiten, und zu Hause sollte es idealerweise auch so sein. Wenn man zusammen Nachrichten guckt und sich danach Zeit nimmt, darüber zu sprechen, kann das sehr wertvoll sein. Ich glaube nur, dass das in viel zu wenigen Elternhäusern passiert.
Checker Tobi heißt in Wahrheit Tobias „Tobi“ Krell und ist seit vielen Jahren im Kindermedienbereich als Fernsehmoderator, -reporter und -redakteur tätig. 2021 übernahm er die Programmleitung der Kinderfilm-Sektion beim Filmfest München.
In einem lesenswerten Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT (Nr. 30/2024, vom 10. Juli 2024) spricht Tobias Krell über seine Erfahrungen und Eindrücke mit seiner Arbeit für Kinder. Hier kleine Auszüge aus dem Gespräch:
Wie erklärt man Kindern die Welt, wenn man sie selbst nicht mehr versteht? Warum ist Ihnen so wichtig, Kindern die Politik zu erklären?
Tobias Krell: Ich bin selbst ein politischer Mensch, ich habe das auch mal studiert, also Soziologie und Politikwissenschaft. Und ich bin einfach neugierig auf die Welt, klar, sonst würde ich nicht seit elf Jahren Kinderwissensfernsehen machen. Ich werde oft gefragt: Kann man Kindern wirklich alles erklären? Es gibt bestimmt Grenzen, aber ich habe das Gefühl, Kinder wollen alles verstehen. Wenn man Kinder ernst nimmt, kann man mit ihnen über fast alles sprechen. Wir sind als Redaktion auch alle sehr politisch. Wir verfolgen natürlich keine Agenda. Aber die Kinder sollen unbedingt verstehen, was da draußen passiert.
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Die viel zitierte Spaltung der Gesellschaft gibt es offenbar in der Kinderwelt nicht.
Tobias Krell: In meiner Wahrnehmung ist das tatsächlich so. Eine große Chance, wenn man an unsere Zukunft als Gesellschaft denkt. Und umso wichtiger, dass wir auch politische Themen erklären, weil wir damit in der Breite junge Menschen erreichen. Spannend ist auch, dass ich oft von Jugendlichen angesprochen werde. Die sind nicht so, dass sie sagen, okay, das hab ich als Kind gemocht, jetzt finde ich es peinlich. Sondern die meisten sind total respektvoll, die sagen, ey, du warst meine Kindheit, lass mal Selfie machen. Spricht ja dafür, dass unsere Arbeit verfängt.
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Sollte man seine Kinder denn Nachrichtensendungen gucken und hören lassen oder lieber schnell umschalten?
Tobias Krell: Ich habe selbst keine Kinder bisher. Aber ich glaube, wichtig ist, dass man die Kinder nicht allein lässt mit den Informationen. Wir in der Sendung tun das ja eben nicht. Wir sagen nicht gegen Ende der Sendung, ach, übrigens, Holocaust, Millionen Tote. Wenn wir danach unser eigenes Erschrecken thematisieren und ich mit der Stimmung noch mal in eine andere Richtung gehe, dann kann man den Kindern auch schwere Dinge zumuten, davon bin ich überzeugt. Man muss das begleiten, und zu Hause sollte es idealerweise auch so sein. Wenn man zusammen Nachrichten guckt und sich danach Zeit nimmt, darüber zu sprechen, kann das sehr wertvoll sein. Ich glaube nur, dass das in viel zu wenigen Elternhäusern passiert.